Vor einige Zeit erwähnte ich meine persönliche Lebensregel für Ausgewogenheit -> PING PONG - und erhielt dafür viele erfreuliche Rückmeldungen. So ähnlich spielt es sich mit meiner
Lebensregel für Beständigkeit ab. Mit "Beständigkeit" meine ich einen gewissen Grundstock von Dingen, Büchern, Kleidern, Schachteln, Dosen, Gläsern, DVDs und so weiter und so fort ...
die sich für mich als brauchbar und praktisch oder gar als unentbehrlich bewiesen haben.
Die Idee zu diesem Artikel schwelt schon länger in mir, weil ich immer wieder gefragt werde, wie ich es denn schaffe, einen so einfach überschaubaren ...
... Gleichstand in meinem Haushalt zu bewahren? Ich höre immer wieder Leute jammern, weil ihre Kästen aus den Nähten platzen und weil es ja sooo schwer ist, etwas wegzugeben! Nicht selten kommt
es vor, dass jemand - heute Größe 44 - ein Kleidungsstück über Jahrzehnte - damals Größe 38 - aufhebt, weil es sehr teuer war. Nicht selten handelt es sich dabei um nur EIN solches, teures Stück,
sondern um mehrere, die ihr Dasein als eingemottete Relikte fristen ... Ähnlich verhält es sich mit vielen anderen Dingen, die - außer Platzbeanspruchung - zu nichts mehr zu gebrauchen sind! Ganz
schwierig zwecks Erhaltung eines angenehmen Gleichstandes scheinen Erinnerungsstücke zu sein. Ich habe großes und aufrichtiges Verständnis dafür, Briefe von geliebten Menschen aufzuheben oder
Strampler von den Kindern, die heute längst erwachsen sind. Jeder hat seine persönlichen Schätze, mit denen wir die Vergangenheit ehren und das finde ich sehr schön! Unverständnis steigt nur dann
in mir hoch, wenn sich zum Beispiel jemand über fünf Bleikristallschüsseln von Tante Berta beschwert, die hässlich und unbenützt eine Glasvitrine blockieren - und die man aus falschen
Beweggründen trotzdem nicht weggeben kann!
Ich weiß natürlich, wovon ich spreche. Weil auch ich vor Jahrzehnten in diese Falle geraten war und alles mögliche gesammelt hatte! Vom Spiegelgesetz aus betrachtet, sah ich die Anhäufig
unnötiger, geistiger (!) Inhalte in konkreter Form gespiegelt. Irgend etwas stimmte daran nicht! Wo ich doch ein Freigeist bin, der das EINFACHE, das Überschaubare ganz besonders
schätzt! Die Frage "Was wäre so schlimm daran ... wenn ich ... die Trachtenjacke, die mir Freundin Helga vor acht Jahren geschenkt hat ... und die ich bis dato noch nie getragen habe ...
der Caritas-Kleidersammliung schenken würde?" Eine solche Selbstbefragung führt immer zu den verborgenen Beweggründen, bringt uns zu den falschen Glaubenssätzen, die wir uns damti bewusst machen
können. Als ich mein Motiv bezüglich Helga`s Trachtenjacke als falsch erkannte -> "Geschenke darf man nicht weitergeben! Tut man es dennoch, ist man kein wirklich guter Freund!"
war mir leichter. Trotzdem brauchte ich eine Lebensregel, die einfach zu merken ist und die immer wirkt: Eins NEU - eins WEG! Wie genial haben sich diese Worte in meinem
Leben schon bewährt!
In der Praxis sieht das so bei mir aus: Kaufe ich zum Beispiel EINE neue Bratpfanne - gebe ich EINE von den alten weg -> obwohl diese noch brauchbar ist! Ich schmeisse die
Pfanne aber nicht in den Müll, sondern bringe sie zu einer Sammelstelle. Oder ... kaufe ich mir ZWEI neue Handtaschen, weil es unbedingt eine rote und eine gelbe sein muss :-) - verschenke
ich ZWEI von den alten Handtaschen -> obwohl diese zwei immer noch schön und nicht kaputt sind!
Merkst du schon, worauf es bei Eins NEU - eins WEG ankommt? Es geht nicht darum, etwas aufzuheben, nur weil es keine Mängel aufweist oder weil es ein Geschenk war oder weil du es
irgendwann einmal vielleicht doch noch brauchen könntest, obwohl das in den letzten fünf Jahren sowieso nicht der Fall war. Es geht nur um deinen persönlichen Bestand, der sich gut und
angenehm anfühlt! Und diesen kannst du ganz leicht aufrecht halten, ohne unnötigen Ballast anzuhäufen.
Eins NEU - eins WEG kannst du für alles mögliche verwenden, nicht nur für Gegenstände, Hausrat oder Bücher oder ... Diese Lebensregel funktioniert auch bei geistigen Inhalten,
indem du zum Beispiel einen negativen Glaubenssatz erkannt und verabschiedet hast, weil dieser heute nicht mehr für dich stimmt. Du hast damit EINE liebelose Überzeugung aufgegeben und Platz in
deinem Geist geschaffen für EINE neue Idee, für EINEN neuen Gedanken, für EINE Affirmation, die dein Herz erfreut. Wo früher ein negativer Glaubenssatz festsaß, darf sich jetzt ein neuer
geistiger Inhalt entfalten! Gratuliere! Ich freue mich mit dir.
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Margit (Freitag, 08 Mai 2015 08:47)
Nach der gestrigen Lektüre deines Blogs reifte über Nacht in mir der unbändige Wunsch, endlich so eine aufgeräumte Wohnung zu haben, wo alles seinen Platz hat.
Da meine Wohnung kleiner als der unterzubringende Inhalt ist, werde ich rigoros entrümpeln. (müssen)
Ich freue mich sehr darauf, und diesmal tut es mir NICHT leid, etwas zu entsorgen, was ich schon Jahre nicht gebraucht habe und wo noch liebe Erinnerungen daran hängen.
Ich werde das Ding fotografieren, und dann liebevoll weggeben. So bleibt mir, wenn ich will, die Erinnerung in Form eines Fotos und ich habe endlich Raum und Ordnung. Die bildhafte Vorstellung hat sich gestern eingeprägt und möchte umgesetzt werden!
Tolles System, herzlichen Dank!
einfachChrista (Freitag, 08 Mai 2015 09:52)
Die Idee, Dinge zu fotografieren, als schöne Erinnerung, um dadurch das Original-Ding leicht weggeben zu können, finde ich super! Danke für deinen Eintrag!
Doris Smekal (Freitag, 08 Mai 2015 10:15)
Ich mach es genau so und es befreit und macht gute Stimmung, wenn man seine Kästen aufmacht und noch Luft herauskommt! Und schon ist auch der Geist frei für Neues!
Christine (Mittwoch, 13 Mai 2015 11:31)
Diese Regel werde ich mir einprägen!! Versprochen!!
Grundsätzlich stimmt es ja auch, obwohl es mir nicht immer leicht fällt, etwas weg zu geben, was noch (möglicherweise und unter Umständen vielleicht irgendwann einmal in 100 Jahren ;-) ) gebraucht werden könnte.
Und genau aus dem Grund fehlt es dann ja auch, wenn ich es doch geschafft hab, es weg zu geben. Ach ja, es ist ein Jammer mit den Glaubenssätzen ;-)
Danke, liebe Christa, für diesen Beitrag.
Rosemarie Schindecker (Donnerstag, 11 Juni 2015 18:16)
Ich bemerke erst seit Kurzem, was ich für altmodisches "Zeug" habe. Ich bin zwar nicht jünger geworden, doch mir gefällt vieles nicht mehr. Habe schon einiges entsorgt und freue mich auf schöne, modische Sachen. Eigentlich gehört noch viel mehr weg, aber vielleicht ändere ich meine Meinung. Es könnte der Sommer sein, wer weiß?